Der Abakus - eine alte Rechenmaschine
Der chinesische Abakus (Informatives)
Bilder meiner Sammlung zum chinesischen Abakus
Beispiele in Bildern zum chinesischen Abakus (1. Teil)
Beispiele in Bildern zum chinesischen
Abakus (2. Teil)
Beispiele in Bildern zum chinesischen Abakus (3.
Teil)
Beispiele in Bildern zum chinesischen
Abakus (4. Teil)
Beispiele in Bildern zum chinesischen
Abakus (5. Teil)
Beispiele in Bildern zum chinesischen
Abakus (6. Teil) (Schlüsselanhänger alle möglichen)
(Sorry - es wird stets etwas dauern, da es viele Bilder sind.)
Zum Aufbau des chinesischen Abakus
Im gesamten asiatischen Raum findet das Rechnen mit dem Abakus vielfach noch heute statt. Kinder lernen es in der Schule oder in speziellen Rechenschulen. Belegt ist vom letzten chinesischen Kaiser, Pu-Yi (1906 - 1967), dass er mit einem Abakus zumindest gespielt hat, wohl auch das Rechnen damit erlernt hat. Die Vermutung liegt nahe, dass er das Rechnen damit auch formal erlernen musste (siehe auch meine Ausführungen über den Abakus). - Im alten China war der Abakus und in der heutigen Volksrepublik China ist er folglich noch ein übliches Rechengerät, sicher auch in Taiwan . Jedoch ist er auch hier im wesentlichen durch moderne Rechengeräte, wie Taschenrechner oder elektronische Kassen, verdrängt. In China wurde er über die Jahrtausende weiterentwickelt und ein besonderer Typus von Abakus erfunden, der chinesische Abakus (Suan-Pan). Bei ihm sind die Rechenperlen in senkrechten Spalten angeordnet und haben einen charakteristischen zweigeteilten Aufbau, denn der Rahmen ist durch einen Querbalken in einem oberen (genannt: "Himmel") und einem unteren Teil (genannt: "Erde") getrennt. Beschläge, die sich oft an den Ecken des Rahmens befinden, dienen als Kantenschutz und sind z.B. aus Messing- oder Eisenblech gearbeitet. Der gewöhnliche chinesische Abakus hat neun, elf oder dreizehn Spalten. Er kann je nach Bedarf aber auch noch eine andere Anzahl von Spalten haben. Der japanische Soroban stellt eine historische Weiterentwicklung des chinesischen Abakus dar. Es gibt zu beiden auch Zwischenvarianten, die eher dem japanischen Raum zugeordnet werden.
Wie man mit einem chinesischen Abakus rechnet.
"Der Abakus wird von chinesischen und japanischen Geschäftsleuten und Buchhaltern noch immer häufig benutzt. Geübte Benutzer können schnellere Ergebnisse erzielen, als es mit einer elektronischen Rechenmaschine möglich ist" (Microsoft ENCARTA Enzyklopädie PLUS 99). Grundsätzlich sind die vier Grundrechenarten, also arithmetische Rechnungen möglich, nämlich Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Das Addieren und Subtrahieren erfolgt durch hinzufügen oder wegnehmen von Rechenperlen. Hier ist eine geübte Person, die mit dem Abakus rechnet, einer, die mit einem modernen Taschenrechner parallel rechnet, durchaus deutlich überlegen! Die Multiplikation und Division ergibt sich beim Abakus aus fortgesetztem Addieren und Subtrahieren.
"Ein moderner chinesischer Abakus besteht aus einem hölzernen Rahmen mit Perlen auf parallelen Stangen und einem Querbalken senkrecht zu den Stangen, die die Perlen in zwei Gruppen einteilt. Jede Reihe - d.h. jede Stange - stellt eine Stelle im Dezimalsystem. Die Reihe ganz rechts entspricht den Einern, die links daneben den Zehnern usw. In jeder Reihe sind fünf Perlen unter dem Querbalken, von denen jede eine Einheit darstellt. Über dem Querbalken befinden sich zwei Perlen, von denen jede je fünf Einheiten darstellt. In der Zehnerreihe z.B. bildet jede Perle der Fünfergruppe zehn und jede der Zweiergruppe 50 Einheiten. Die Perlen, die als Teil einer Zahl gezählt werden sollen, werden zum Querbalken hingeschoben" (Microsoft ENCARTA Enzyklopädie PLUS 99).
Wie man mit einem chinesischen Abakus rechnet, wird in der "Anleitung für die chinesische Rechenmaschine Abacus" der Fa. Robert Oscar Meier & Co. aus Bremen anschaulich dargestellt. Wie heißt es dort so schön: "Die Wissenschaft des Abacus kann über Nacht gelernt werden, aber sein Gebrauch ist eine Kunst. Er benötigt viel Übung. Sicherheit kommt durch dauernden Gebrauch, aber nicht durch Lehren" (ebda, Seite 1). "Der Rahmen ist durch einen Querbalken in zwei Teile geteilt, dem oberen und dem unteren ...Je 2 Perlen befinden sich oberhalb des Balkens und je 5 darunter. Diejenigen über dem Balken werden ´Obere Perlen´ genannt und die darunter die ´Unteren Perlen´. Die höchste Perle wird ´Oberste Perle´ genannt." Bei dem Wert der Perlen gilt: "Jede obere Perle ist gleich 5 unteren Perlen derselben Reihe. Jede untere Perle ist gleich 10 der anschließenden rechten Reihe. Eine Null wird durch eine Lücke dargestellt." Letztlich ergibt sich daraus, dass die Zahl einen höheren Stellenwert erhält, je weiter links sie steht. Die Einer werden ganz rechts dargestellt, dann kommen die Zehner, die Hunderter u.s.w..
Zum Rechenvorgang gibt es "...eine Regel, die besagt, dass während eines Rechenvorganges die unterste der Perlen, sowie die oberste der oberen Perlen so wenig wie möglich in Gebrauch genommen werden sollten, da die Ziffer 5 durch eine obere Perle dargestellt wird und 10 durch eine untere Perle der folgenden Reihe" (ebda, Seite 2). "Nur drei Finger werden während des Rechnens mit dem Abacus benötigt. Der Daumen bewegt die unteren Perlen nach oben, der Zeigefinger die oberen Perlen nach unten und der Mittelfinger die oberen Perlen nach oben als auch nach unten. Die restlichen zwei Finger sollten entweder gekreuzt sein oder nach oben zeigen, um unnötiges Berühren der Perlen zu vermeiden. Dieses ist von äußerster Wichtigkeit, um Genauigkeit sicherzustellen" (ebda, Seite 3). Ein Linkshänder stellt und denkt sich das ganze einfach um, denn man kann von rechts nach links oder auch von links nach rechts rechnen. Wichtig ist letztlich nur der Stellenwert der einzelnen Perlen.
Bevor man losrechnet müssen alle Perlen in der Grundstellung liegen. D.h., alle Perlen liegen oben, bzw. unten am Rahmen an. Es gibt Abakus, die verfügen über eine Rückstellautomatik (vergleiche auch Japanischer Abakus, Bild Nr.7). Sie hilft dabei vor neuen Rechnungen recht schnell die Perlen in die Ausgangsposition zu bringen.
Bricht man aus einem Suan-Pan eine ganze Spalte absichtlich heraus, schafft also eine künstliche Lücke, dann hat man die Möglichkeit mit "Speicheroperationen" rechnen zu können. Genaueres hierzu findet man in meinen Ausführungen zum Rechnen mit dem japanischen Abakus.
Auf diesem Abakus ist die Zahl 825874 eingestellt.
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Im Internet finden Sie weitere Erklärungen wie man mit dem chinesischen Abakus rechnet: in Deutsch / in Englisch.
Im folgenden eine erste Beispielaufgabe:
129 + 887 = ?
1. Lösungsschritt: |
Bei der Grundstellung
liegen alle Perlen |
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2. Lösungsschritt: |
Zuerst schiebt man die
129
auf den Rahmen, d.h.: |
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3. Lösungsschritt: |
Jetzt addiert man,
ausgehend von den Einern, durch |
3.1. Lösungsschritt: |
Nachdem man eine
Einer-Perle verschoben hat, |
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3.2. Lösungsschritt: |
Langversion: Kurzversion: |
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3.3. Lösungsschritt: |
Nun wird eine Fünfer-Perle und eine
Einer-Perle |
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4. Lösungsschritt: |
Jetzt addiert man in
der Zehner-Perlenreihe durch |
4.1. Lösungsschritt: |
Dazu werden eine
Fünfziger-Perle und |
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4.2. Lösungsschritt: |
Langversion: Kurzversion: |
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4.3. Lösungsschritt: |
Nun wird die eine restliche
Zehner-Perle (von den |
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5. Lösungsschritt: |
Jetzt addiert man in
der Hunderter-Perlenreihe durch |
5.1. Lösungsschritt: |
Nachdem man 3
Hunderter-Perlen und |
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5.2. Lösungsschritt: |
Langversion: Kurzversion: |
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6. Lösungsschritt: |
Jetzt kann das Ergebnis abgelesen
werden: |
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129 + 887 = 1016 |