Der Rechenschieber ist kein Abakus !
Um den Rechenschieber angemessen groß darstellen zu können, wird er senkrecht dargestellt.
Ein Rechenschieber ist schon auf dem ersten Blick völlig anders aufgebaut als ein Abakus. Es gibt keine Perlen, sondern einen durchsichtigen Schieber, sowie eine verstellbare Zunge und viele vorgegebene Skalen. Die mathematische Grundlage eines Rechenschiebers ist das Rechnen mit Logarithmen. Entsprechend sind mehrere Skalen auf dem Rechenschieber fest eingetragen, je nach dem was man berechnen möchte. Hier gelten die Potenzgesetze. Entsprechend wird jede Rechnung als Addition oder Subtraktion von Längen dargestellt. Wer mit dem Rechenschieber rechnet muss zudem Überschlagsrechnungen im Kopf machen, um die Nachkommastelle des Ergebnisses zu berechnen. Ganze Ingenieursgenerationen haben unvorstellbar viele Bauwerke mit Hilfe des Rechenschiebers berechnet und erbaut.
Hier ist ein Rechenschieber der Fa. Aristo zu sehen. Mit ihm wurde bis in die 1990er Jahre noch an Schulen gearbeitet, vorzugsweise nach Einführung des Rechnens mit Potenzen und Logarithmen. Heute hat das Rechnen mit dem Rechenschieber an Schulen eher einen Exotencharakter.
Hier ist beispielhaft die Multiplikationsaufgabe 1,3 multipliziert mit 4 (1,3 . 4 = 5,2) dargestellt.
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Auf der D-Zeile wurde zuerst die 1,3 mit dem Schieber eingestellt. Dann wurde die Ziffer 1 der C-Zeile, auf der sog. Zunge, genau darüber gestellt. |
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Auf der C-Zeile wird jetzt die senkrechte Markierung des Schieber bis zur Ziffer 4 geschoben. Nun kann auf der D-Zeile die Ziffernfolge des Ergebnisses abgelesen werden. Es ist 5 2. Ein Rechenüberschlag ergibt die richtige Nach-kommastelle. Das Ergebnis lautet folglich 5,2. |